Wissenswertes über Punjab in Indien

Der Name Punjab setzt sich aus den beiden Persischen Wörtern "Panj" und "Aab" zusammen. "Panj" bedeutet fünf und "Aab" bedeutet Wasser. Die Flüsse, denen Punjab seinen Namen und seine Bekanntheit als Land der fünf Flüsse verdankt, sind Indus, Ravi, Beas, Sutlaj und Ghaggar.

Der indische Bundesstaat Punjab mit einer Fläche von 50.362 km2 grenzt im Westen an Pakistan und hat eine Bevölkerungszahl von ca. 24 Mio. Einwohnern. Die Landessprachen sind Punjabi, Hindi, Urdu und Englisch. Die größte Stadt des Bundesstaates ist Amritsar. Chandigarh ist Punjabs Hauptstadt.

Im Sommer 1947 wurden Indien und Pakistan aus dem britischen Kolonialreich in die Selbständigkeit entlassen und

der Punjab zwischen Indien und Pakistan aufgeteilt. Dabei fiel die größere Hälfte an Pakistan. Der indische Teil des Punjab wurde weiter aufgeteilt, so dass die heutigen Bundesstaaten Punjab, Haryana und Himachal Pradesh entstanden.

Punjabs Wirtschaft ist klassischerweise von der mittelständischen Werkzeugindustrie und der Landwirtschaft geprägt. So beträgt Punjabs Beitrag zu Indiens Gesamtproduktion an Weizen und Reis 64,1%. Auch Punjabs Milch- und Eierproduktion ist pro Kopf die höchste in ganz Indien. Zudem befindet sich die Büro- und Computerindustrie der Region im Aufbau.

Auch im Exportbereich spielt der Bundesstaat eine wichtige Rolle. Von dort aus werden Lebensmittel nach Frankreich, in die USA, nach UK und in den mittleren Osten ausgeführt. Wolle, Baumwolle und Bekleidung werden überwiegend in die USSR, nach Norwegen, nach UK, in die USA und Westasien exportiert, während Lederwaren hauptsächlich nach Deutschland und UK geliefert werden.

Der Staat hat landschaftlich viel zu bieten, wie etwa seine fruchtbaren grünen Felder. Aber auch die herzlichen, temperamentvollen Menschen und die vielen Sehenswürdigkeiten aus der Mogulzeit, darunter die beliebten Pinjore-Terassengärten, machen ihn zu einem beliebten Reiseziel. Das größte Touristenzentrum des Bundesstaates ist Amritsar. In der Stadt im Norden Punjabs befinden sich etliche sehenswerte Tempel und ein Fort. Auch die Hauptstadt Chandigarh, bei der es sich um eine moderne Planstadt handelt, ist einen Besuch wert.

Havelis sind Häuser, die früher von den reichen Handelsleuten erbaut und bewohnt wurden.   Sie waren ganz auf den Warenverkehr und -Umschlag ausgerichtet. Ein gut verschließbares hohes Tor, das auch beladene Kamele passieren konnten, führte in einen allseitig von mehrstöckigen Gebäudeflügeln umschlossenen äußeren Hof. Hier lagen der oftmals besonders prachtvoll ausgeschmückte Empfangsraum, in dem der Hausherr seine Gäste empfing, aber auch die Quartiere für die Männer und Lagerräume. Kleine Türen führten in den zweiten privaten Hof des Haveli, wo sich das häusliche Leben abspielte. Nur durch ein kleines Fenster in der Verbindungswand zwischen den Höfen konnten die Frauen einen Blick auf das Geschehen im vorderen Hof werfen. In den Obergeschossen lagen die Wohnräume des Handelsherren und seiner Familienmitglieder.

Die meisten der heute noch erhaltenen Handelshäuser stammen aus dem 19. Jahrhundert, als die Kaufleute begannen, ihren Reichtum durch künstlerische Ausgestaltung der Havelis nach Außen hin zu dokumentieren. Vor allem in der Bemalung ihrer Handelshäuser versuchten sich die Kaufleute gegenseitig zu übertrumpfen, wobei sie neben traditionellen indischen Motiven aus dem religiösen, historischen und Folkloristischen Bereich auch Symbole des technischen Fortschritts wählten.

Bisher gibt es im Punjab zwei Haveli-Restaurants.Das Ambiente, die Atmosphäre und die Aromen der indischen Küche machen einen Besuch unvergesslich. Wir hoffen, dass wir Ihnen einen kleinen Einblick in den Reichtum der indischen Kulturen Indiens vermitteln können.